Die Digitalisierung des Bankensektors bringt nicht nur ein Filialsterben mit sich, die Disruption, Veränderung und der Wandel im Bereich der Banken bringt auch Vorteile im Bereich der Anlagemöglichkeiten. Ein Handeln mit Aktien und Fonds wurde in den letzten Jahren massiv vereinfacht, sodass auch Privatpersonen einfach und unkompliziert am Börsenhandel teilnehmen können. Musste man vor einigen Jahren noch seinen Bankberater anrufen um eine Order auszuführen, oder aber ein Fax schicken, so ist dies nun mit wenigen Klicks im Online-Depot möglich.

Eine der Produkte, welche durch diese Veränderung entstanden sind, sind die sogenannten Robo Advisor. Es ist ein Zusammenschluss der Wörter Robo als Kurzform für Roboter und Advisor, also das englische Wort für Berater. Ein automatisierter Berater, der nach bestimmten Regeln Finanztransaktionen durchführt und somit eine Investitionsstrategie vollautomatisiert oder halbautomatisiert durchführt.

Vorteile der Robo-Berater

Der Vorteil dieser Roboter ist eindeutig: Emotionen werden bei dieser Entscheidung des Kaufens und Verkaufens herausgenommen, immer wiederkehrende Entscheidungen und Aufgaben können automatisiert werden, die Roboter können diese Aufgaben schneller und zuverlässiger abwickeln als Menschen.

Der Vorteil von Robo Advisorn liegt dabei auf der Hand – es ist eine Software, welche einmal programmiert und gewartet wird, jedoch für eine Vielzahl von Menschen genutzt werden kann. Nicht umsonst konkurrieren in dem Bereich verschiedene Startups um Marktanteile zu erhalten. Die Kosten für die Transaktionen sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds vergleichsweise gering, da kein manuelles Eingreifen mehr stattfinden muss. Der Softwareentwickler der Aufgaben skalierbar programmieren kann, löst somit den Fondsmanager ab.

Hat ein Anleger einmal entschieden welchen Investitionsplan er verfolgen möchte, so werden anhand festgelegter Regeln Investitionen in Fonds, Aktien und Rohstoffe getätigt, der Anleger muss sich keine Gedanken mehr darüber machen, ob die Kurse steigen oder fallen – es ist im Grunde genommen wie ein modernes Sparbuch. Die Zinsen, welche der Kunde zuvor durch die Bank erhalten haben, werden nun direkt als Rendite der Anlage erwirtschaftet, dafür trägt der Kunde jedoch auch ein höheres Risiko.

Diese „Vereinfachung der Investition“ kommt für viele Anleger gelegen. Auch als „Pantoffel-Depot“ bekannt sind ETF-Sparpläne, dies lässt sich ebenfalls in einem Robo-Advisor abbilden. Sparpläne gibt es je nach Anbieter bereits ab 25€/Monat Investitionsvermögen.

Mietkaution als Startkapital für einen Sparplan

Eine Anlage, welche häufig unterschätzt wird, ist die Mietkaution. Diese wird in der Regel auf zumeist relativ niedrig verzinsten Sparbüchern mit dreimonatiger Kündigungsfrist angelegt. Da in Deutschland laut Mietrecht eine Kaution von maximal 3 Nettokaltmieten möglich ist, kommen hier bereits je nach Wohnlage und Mietzins stattliche Summen zusammen.

Ein Beispiel: In München soll eine 3 Zimmer Wohnung bezogen werden. Für 80-90qm zahlt man aktuell im Durchschnitt zwischen 1.300€ und 2.000€ Kaltmiete pro Monat. Dies würde bei 3 Nettokaltmieten bereits eine Kautionssumme von 3.900€ – 6.000€ ausmachen.

Für viele Haushalte sind 6.000€ bereits ein guter Start um einen Sparplan zu starten, oder aber eine Investition zu tätigen, ein Robo-Advisor vereinfacht diese Investition enorm.

Bisher gibt es in Deutschland lediglich einen Robo-Advisor, der eine Verpfändung der Fonds-Anteile aktiv bewirbt, dies ist bei dem vom Stiftung Finanztest augezeichneten Advisor Growney möglich. Hier richtet man sich zunächst das Managed Depot ein, die Verpfändung läuft anschließend über die Sutor Bank.

Als Alternative stehen derzeit auch Mietkautionsdepots zur Auswahl, bei welchen man als Anleger selber die einzelnen Fonds auswählt oder aber die Eigeninitiative bei der Bank nachzufragen. Ein Vergleich der Anbieter ist mit dem Rechner möglich:

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Doch wie funktioniert eine Mietkaution in Kombination mit einem Robo-Advisor? Im Grund genommen ist der automatisierte Berater nichts anderes als ein Regelwerk, nach welchen bestimmte Finanztransaktionen getätigt werden, die anschließend in einem Bank Depot verbucht sind. Die Robo-Advisor arbeiten mit verschiedenen Banken zusammen, welche dies ermöglichen und die notwendige Banklizenz besitzen.

So arbeitet bspw. der Robo-Advisor Growney mit der Sutor Bank zusammen, der Robo-Advisor Quirion nutzt als Bank die Quirin Privatbank, Ginmon nutzt die DAB Bank, Oskar oder Scalable die Baader Bank AG, fintego setzt auf ebase und Whitebox auf FlatexDegiro.

Growney mit der Sutor Bank ist derzeit eine der wenigen Anbieter, die eine Verpfändung des Robo-Advisor Depots ermöglichen. Wie dies bei Growney funktioniert ist hier beschrieben.

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Ähnlich wie bei einem Mietkautionsdepot müsste nun eine Verpfändung des bereits hinterlegten Kapitals durch die Bank ermöglicht werden. Die Investition im Depot müsste natürlich mindestens die Summe der Kautionshinterlegung abdecken, um dies zu ermöglichen. Anschließend erhält der Vermieter eine Verpfändungserklärung ausgehändigt, mit welcher eine Liquidierung im Schadensfall möglich wäre. Ein „Entsparen“ oder eine Herausnahme von Fondsanteilen müsste demnach bei dem Robo-Advisor bzw. der Bank mit dem Depot möglich sein im Rahmen der Verpfändung. Möchte man demnach einen Robo-Advisor als Mietkaution nutzen, so bedarf es der Nachfrage bei der Bank, ob eine Verpfändung des Depots möglich ist, und zu welchen Konditionen.

Der Mieter könnte in diesem Zeitrum der verpfändeten Anteile nicht auf die Anlage zugreifen, also diese umschichten oder verkaufen, erst wenn die Verpfändung wieder aufgehoben wurde, also bspw. nach dem Mietende, wenn keine Forderungen mehr durch den Vermieter bestehen.

Nicht zuletzt sollten bei so einer Konstruktion jedoch vor allem zwei Dinge im Auge behalten werden:

  1. Die Kosten müssen im Blick behalten werden, sowohl für die Fondsanteile, den Robo-Advisor und die Verpfändung – diese sollten die Rendite möglichst nicht überschreiten, eine Kennzahl ist hierfür das zu investierende Vermögen
  2. Die Börse kann für schwankende Kurse sorgen – die hinterlegte Kautionssumme kann also je nach Marktwert an Wert verlieren und nicht mehr die volle Kautionssumme abdecken.

Der Vermieter sollte sich bei einer fondsbasierter Kaution demnach darüber im Klaren sein, dass diese Situation eintreten kann. Hingegen kann man jedoch auch im Vergleich hierzu das Kautionssparbuch sehen, welches zwar 0,01% Zinsen bringen kann, jedoch bei einer Inflation zwar noch den hinterlegten Geldwert hat, dieser jedoch nicht mehr die ursprüngliche Kaufkraft mit sich bringt.


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Autor: Mietkaution Redaktion

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